Wohnkonzept ZukunftsWohnen

Ziel  
Ziel der Genossenschaften ZukunftsWohnen 2. Lebenshälfte  ist es, insbesondere für und mit Menschen in der zweiten Lebenshälfte, ihren Bedürf­nissen entsprechende Wohn­formen zu realisieren. 


Betriebskonzept  
Gemein­schafts­fördernde Rahmenbedingungen baulicher und struktureller Art sind Basis für das Betriebskonzept. Das Wohnangebot soll den Vorgaben der jeweiligen Gemeinde entsprechen. . 

 

Gemeinschaftsfördernde bauliche Massnahmen:

  • Ein Gemeinschaftsraum soll gemeinschaftlich nutzbar sein z.B. für einen Mittagstisch für alle Generationen, für Kinder oder speziell für ältere Menschen, ebenso für Spielnachmittage, für Kurse, Fitnessangebote etc. nach Bedarf und in Kooperation mit den örtlichen Anbietern. Die gemeinschaftlich nutzbaren Räume müssen zur Siedlungsgrösse passen und nicht zu gross sein.
  • Hauseingangspartien sollen wenn möglich nutzbar sein als Lounge oder Info-Desk
  • Übergänge zwischen den Häusern sollen in den verschiedenen Geschossen nutzbar sein als Treffpunkte in kleinen Gruppen
  • Für alle Bewohnenden nutzbare Gästezimmer sollen den Abschied von den oft unternutzten Räumen in den früheren Wohnungen und Einfamilienhäusern besser verkraften lassen
  • Der Aussenraum soll private und gemeinschaftliche Nutzungen gleichermassen fördern 
  • Ateliers/Hobbyräume in den Gartengeschossen der einzelnen Häuser sollen in Anlehnung an die Publikation „Flexibles Wohnen im Alter, Lebens(t)raum Haus Tabea“ multifunktional nutzbar sein. 
  • Ziel kann sein, die Erdgeschoss­nutzung weitgehend nutzungsneutral vorzusehen. Diese Räume sollen die Flexibilität der Siedlung erhöhen, indem sie sich den wandelnden Bedürfnissen des jeweiligen Benutzers anpassen können. D.h. einzelne Ateliers können zusätzlich zu den eher kleinen Wohnungen gemietet werden, wenn der Raumbedarf oder die Interessen, Hobbys dies erfordern. Diesen zusätzlichen Raum zu einem späteren Zeitpunkt wieder aufzugeben, stellt einen ungleich geringeren Verlust dar, als die Reduktion eines Zimmers in der bisher bewohnten Wohnung. Diese Räume sollen auch für gemeinschaftliche oder gewerbliche Interessen zugemietet werden können (Modelleisenbahn, Malatelier, Coiffeursalon, Physiotherapie, Büro). Die Nutzerwünsche sollen aufgrund der Struktur des Baukörpers ohne grossen Aufwand umgesetzt werden können, d.h. sowohl ein Kinderhort, wie die Spitex können für sie passende Räume mieten. Die Erdgeschossfläche soll jedoch auch als Wohnraum für eine betreute Wohngruppe genutzt werden können, um diesem Bedarf Rechnung zu tragen.

 

Gemeinschaftsfördernde betriebliche Struktur 

Die Genossenschaft ZukunftsWohnen entwickelt zusammen mit interessierten künftigen Bewohnenden die passende Struktur einer Hausgemeinschaft mit Hauskommission. 

  • Die Bewohnenden aller Generationen sollen die Möglichkeit haben, sich zu engagieren, sich zu beteiligen und Dienstleistungen in Anspruch nehmen zu können. 
  • Es ist eine Hauskommission (sie kann gerne anders benannt werden) vorge­sehen, welche sich aus allen Generationen zusammensetzt und den gemein­schaftlichen und öffentlich nutzbaren Treffpunkt betreibt. 
  • Mitglieder dieser Siedlungsstruktur können zusammen mit anderen Bewohnenden eine Drehscheiben­funktion in der Siedlung allenfalls im Quartier übernehmen
  • Die Drehscheibe kann die Vermittlung von Dienstleistungen übernehmen (Kinderhütedienst, Botengänge, Mahlzeitenverteildienst, etc.)
  • Interessenten erhalten bei ihrer Anmeldung zusammen mit der ­Vermietungs­dokumentation die Grundlagen der künftigen gemeinschaftsfördernden Strukturen. 

 

Die Gemeinden weisen einen Bedarf an altersgerechten Wohnungen, betreuten Plätzen für betagte Menschen und preisgünstige Familienwohnungen (subventionierter Wohnungsbau) aus. Kontaktpersonen sind gefragt, welche die Bewohnerinnen und Bewohner unterstützen und in ihrem Engagement fördern. 

 

Die Genossenschaft ZukunftsWohnen wird mit den künftigen Bewohnenden die Struktur entwickeln und die Aktiven in den verschiedenen Bereichen unterstützen, damit sich das Projekt zu einer Siedlung mit hoher Lebensqualität dank guter Nachbarschaft entwickelt. Für die Evaluation des Betriebes wird die Kooperation mit von der Age-Stiftung geförderten Projekte gesucht.  

 

Nutzen von nachbarschaftsfördernden Wohnformen - ein Beitrag ans Gemeinwohl:

 Diese Wohnformen

  •  bauen auf der Unabhängigkeit der Bewohnenden und deren Individualität
  • stellt die Bewohnenden in den Mittelpunkt, zählt auf ihre Ressourcen und fördert die gute Nachbarschaft
  • neben den Kontakten zu den Nachbarn als Mittel gegen die Vereinsamung ermöglichen sie das bisherige selbstständige Wohnen bis ins hohe Alter
  • reagieren auf die Tatsache, dass über 70 % der Haushalte von ein und zwei Personen bewohnt werden 


Eine gut nachbarschaftliche Atmosphäre trägt zum Wohlbefinden der Bewohnenden bei, wirkt gesundheitsfördernd, schliesst eine Immobilienmarktlücke und nützt volkswirtschaftlich gesehen allen Beteiligten.